März 2024

Berufliche Schule Riedlingen öffnet das Fenster nach Europa weiter: Bienvenidos a Valencia!

„Du musst sie lieben oder die Stadt verlassen!“ das sagen die Valenzianer überihre traditionellen Fallas-Feierlichkeiten zwischen dem 1. und 19. März. Die Straßen sind übervoll mit Einheimischen und Touristen,wobei ein Durchkommen durch die geschichts- und kulturträchtige Stadt zusätzlich durch die haushohenSkulpturen der Fallas erschwert wird. Was der Taxifahrer leid, war unsere Freude, denn das Leben sprudelte nur so aus allen Ecken und Plätzen der drittgrößten Stadt Spaniens.
Drei Kolleginnen der Beruflichen Schule Riedlingen durften eine Woche lang die bewegten Gassen der Stadt und die geschäftige Berufliche Schule „Ciutat de l‘Aprenent“ (Stadt des Auszubildenden“) besuchen und Inspirationen mit nach Hause nehmen.
Einer der Gründe, weshalb die Lehrerinnen in das schöne Valencia fuhren war, dass es 2024 zur Grünen Hauptstadt Europas gekürt wurde, und das nicht ohne Grund. Die Stadt verfügt über den größten Stadtpark
Europas, der im ehemaligen Flussbett des Turia angelegt wurde, welcher bereits in den 50er Jahren nach einer fatalen Überschwemmung vor die Tore der Stadt verlegt wurde. Viele Kilometer Fahrradweg, Freizeitangebote und Grünflächen sowie die beeindruckenden Gebäude des Architekten Calatrava in der unter anderem die „Stadt der Künste und Wissenschaften“ angesiedelt ist, machen Valencia zu einem Kleinod für aktive und vielseitig interessierte Besucher und Bürger. Die meisten Stadtbusse sind hybrid und Valenbici bietet über 300 Fahrradstationen, an denen man für moderate Preise ein Fahrrad ausleihen und auch wieder abstellen kann. Menschen unter 30 nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel ausserdem seit Januar gratis und Ziel ist es, den Tourismussektor bis zum Jahr 2025 komplett CO2-neutral zu gestalten.
Das alles ist Teil der laufenden Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt, von dem sich Deutschland einiges abschauen könnte.
In unserer Partnerschule, der Ciutat de l`Aprenent werden in zwei Jahren berufliche Grundausbildungen und in zwei zusätzlichen Jahren die Aufbaustufe „técnico“ ausgebildet. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit in großen und gut ausgestatteten Werkstätten die Gewerke Metall, KFZ, Holz, Bau sowie Berufe im Bereich Grafikdesign, Lebensmitteltechnik, Hotel, Bäckerei, Küche, Friseur, Schneiderei, Wellness und Rettungswesen zu erlernen. Allgemeinbildende Fächer werden dabei eher klein geschrieben und in die ausbildungsrelevanten Fächer integriert. Allerdings ist das Valenzianische (die regionale Sprache) Pflichtfach. Die letzten vier Monate der Ausbildung verbringen die Lehrlinge dann in einem Betrieb. Per ERASMUS-Programm kann dieser Praxiszeitraum auch im Ausland (Deutschland, Italien, Irland, Malta u.a.) verbracht werden. Im Gespräch mit den jungen Leuten stellten die Riedlinger Lehrerinnen fest, dass viele von ihnen hochmotiviert und dankbar für diese Bildungschance sind, die kein Schulgeld kostet. Laura Laborda und Alicia Sánchez, mit denen die BSR seit Jahren eTwinning-Projekte durchführt, öffneten uns die
Türen im kompletten Areal und machten uns mit einer Unmenge aufgeschlossener Lehrender, Sozialpädagogen und Fachkräften bekannt. Frau Laborda plant außerdem, im Juni einen Gegenbesuch in Riedlingen zu machen, um die gegenseitigen Mobilitäten junger Leute für die Zukunft einzufädeln.
Ein weiteres Erkundungsziel war die deutsche Firma GFT, die digitale Dienstleistungen in den Bereichen cloudservices, blockchain, KI und Websitegestaltung und -verwaltung für Banken, Versicherungen aber auch andere Branchen anbietet. Das moderne Unternehmen bildet seine Fachspezialisten selbst aus und ist durch seine Internationalität und hybride Arbeitsformen ein interessanter Arbeitgeber.
Des weiteren durften wir uns in der Sprachenschule AIP language institute umschauen und fanden dort einen überaus kompetenten Partner für zukünftige Schülermobilitäten in diese schöne Stadt am Mittelmeer.
Für die Berufliche Schule Riedlingen war dieser Aufenthalt ein weiterer Meilenstein in dem Bestreben ein Fenster nach Europa aufzustossen und unseren Lernenden die Möglichkeit zu eröffnen, einen vertieften
Blick nicht nur in die Berufswelt im europäischen Ausland zu bieten.

 

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