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Februar 2023

Ein Planspiel bringt Schüler*innen die Realität näher

Kann man einfach so in einer Gemeinde eine Idee umsetzen? Was braucht es, dass ein Skatepark für die Jugendlichen gebaut werden kann? Welche Strategien setze ich ein, um die Idee „durchzubringen“ und eventuelle Zweifel und Bedenken aus dem Weg zu räumen? 

Dies waren die Grundideen und Fragen, die die Schüler*innen der Klasse 2ÖV (Klasse der Verwaltungsfachangestellten) an der Beruflichen Schule Riedlingen angingen. 
Bei dem Planspiel ging es darum, eine Entscheidung eines Gemeinderats nachzuspielen und auch nachzuempfinden. Nicht nur trocken in der Theorie, sondern tatsächlich als Beitragende. So sollte entschieden werden, ob und wie ein Skatepark in einem fiktiven Dorf gebaut werden soll oder nicht. Dafür haben zwei Teams der Landeszentrale für politische Bildung die Verwaltungsfachangestellten durch das Planspiel geleitet.  
Zu Beginn wurden die Schüler*innen in unterschiedliche Parteien eingeteilt, die auch unterschiedlich groß waren und somit auch die realen Begebenheiten abbildeten. Als Hilfestellung erhielten die Auszubildenden Rollenkarten, die ihnen ein wenig die Route vorgaben. Sodann ging es an die Wahl des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin – die Wahl resultierte in zwei Bürgermeistern, die dann in der Sitzung auch einen Vorschlag vorlegten, wie und wo der Skatepark gebaut werden könnte. Im Anschluss daran mussten die SchülerInnen in der eigenen Partei erst einmal einen Konsens finden und dann die anderen Gemeinderatsmitglieder von der eigenen Position zu überzeugen. Zudem galt es auch den Bürgermeister davon zu überzeugen, dass ein Skatepark im Industriegebiet wenig Attraktivität für die Jugendlichen bietet, da der Park dann weit ab vom Schuss wäre. Es folgten mehrere Diskussionsrunden, wie in einem Gemeinderat eben auch, dazwischen erhielten die Jugendlichen Zeit zu diskutieren und zu beraten, sie konnten Änderungsanträge stellen und fanden schlussendlich tatsächlich eine Einigung.  
Gelernt haben sie begleitend im Unterricht auch, dass manche Gemeinderatsmitglieder aufgrund von Befangenheit gar nicht abstimmen dürfen und dass ein Gemeinderat auch beschlussfähig sein muss, bevor solche Entscheidungen fallen.  
Aufgrund ihres Vorwissens waren die Auszubildenden in der Lage, tiefgründig und fundiert zu arbeiten und zu diskutieren – Flächennutzungspläne und Lebensqualität waren ebenso Thema wie Standortfragen.